Im Bereich eines Neubaus auf bislang unbebautem Gelände konnten zahlreiche Siedlungsspuren und eine einzelne Bestattung vor den baulichen Bodeneingriffen dokumentiert werden.
Der überwiegende Teil der Befunde ist als Siedlungsrest anzusprechen, dazu gehören Vorrats- oder Abfallgruben, Pfostensetzungen, ein kleines Grubenhaus sowie 3 Feuerstellen. Auch die Deponierung eines vollständigen Rindes im anatomischen Verband ist wohl nicht rituell, sondern im Zusammenhang mit Siedlungstätigkeiten zu sehen. Bis auf wenige Ausnahmen erbrachten die Befunde nur wenig keramisches Fundmaterial, der Großteil davon datiert wohl in die späte Bronzezeit / frühe Eisenzeit. Lesefunde stammen zum Teil aus der Römischen Kaiserzeit. Steinartefakte konnten dagegen in größerer Zahl geborgen werden, darunter einige Mikrolithen, 2 größere Klingen und 1 beidseitig flächenretuschierte Pfeilspitze.
Bereits knapp unterhalb der modernen Aufschüttungsschichten kam eine Schädelkalotte zum Vorschein, deren Umfeld in Handschachtung abgetragen wurde. Es handelte sich um die Bestattung eines 45 bis 60 Jahre alten Mannes mit verheilter Unterschenkelfraktur, der mit dem Kopf im Norden möglicherweise in aufrechter Hockerlage beigesetzt wurde.