Auf dem Areal der sogenannten Töpferhöfe nahe der Altstadt von Eberswalde soll ein viergliedriger Wohnbau errichtet werden. Um die Spuren der mittelalterlichen und neuzeitlichen Besiedlung vor der Zerstörung durch die Baumaßnahme zu dokumentieren wurden vier Schnitte angelegt. Der hohe Grundwasserstand, der die Arbeiten teils stark behinderte, bedeutete andererseits aber auch eine hervorragende Holzerhaltung durch Sauerstoffabschluss unter Wasser. Die erhaltenen Hölzer konnten dendrochronologisch in das 13. bis 16. Jh. datiert werden.
Unerwartet und in dieser Menge selten ist der Fund von Ofenkacheln aus drei Jahrhunderten. Die reichhaltig gestalteten und grün oder schwarz glasierten Stücke zeigen Motive aus der Bibel, Heilige oder berühmte zeitgenössische Personen. Neuzeitlich Keramik fand sich in den beiden dokumentierten Holzkastenbrunnen.
Der Name „Töpferhöfe“ ist auch durch eine Grube mit Fehlbränden archäologisch fassbar, da so eine Keramikproduktion in der unmittelbaren Nähe belegt werden kann.
Desweiteren konnten in allen Schnitten verschiedene Siedlungshorizonte dokumentiert werden. Aufgrund dieser Befunde und Funde ist von einer durchgehenden Besiedlung seit dem Mittelalter auszugehen.