Die im Spätsommer und Herbst 2016 von archäologie bnb durchgeführte Untersuchung der für den Bau einer Windenergieanlage vorgesehenen Fläche im Windpark Kölsa konnte Spuren vorgeschichtlicher Siedlungsaktivität nachweisen.
Im Bereich der Fundamentfläche, in der die vorgesehene Baueingriffstiefe von etwa 4 m die vollständige Dokumentation der Befunde im Planum sowie im Profil erforderte, wurde eine sich zweifelsfrei über die Grabungsgrenzen hinaus fortsetzende Konzentration charakteristischer Speichergruben angetroffen. Von diesem eindeutig als Speicherareal anzusprechenden Bereich ausgehend konnte eine ausdünnende Streuung vergleichbar großer Gruben in südlicher und nordöstlicher Richtung beobachtet werden. Daneben fanden sich vor allem im mittleren Bereich der Stellfläche sowie auf der östlichen Hälfte der Zuwegung zu WEA K-2 zahlreiche als Pfostengruben gedeutete und zum Teil auffällig linear beziehungsweise rechtwinklig angeordnete Befunde.

    
Die Untersuchung des knapp 2500 Scherben umfassenden keramischen Inventars ergab eine schwerpunktmäßige Datierung der Funde in die späte Bronzezeit. Eindeutig ältere, frühbronzezeitliche, sowie womöglich früheisenzeitliche Scherben legen jedoch nahe, dass die Fundstelle längerfristig, vermutlich sogar mehrphasig besiedelt wurde. Ein ähnlicher Hinweis ergibt sich aus der Beobachtung der zahlreichen Überschneidungen im Bereich des Speicherareals sowie der Fülle zum Teil dicht beieinander liegender, nicht zu Baugrundrissen zu vereinbarender beziehungsweise nicht analog zu der Ausrichtung des vermeintlichen Langhauses orientierter Pfostenstrukturen.
Die neu entdeckte Fundstelle wurde unter der Bezeichnung „Kölsa 11 – Fundplatz der Bronze- bis Eisenzeit und des deutschen Mittelalters“ im Ortsaktenarchiv eingetragen.